Unser Dorf

Die Ortsgemeine Faid hat ca. 1.150 Einwohner und gehört zur Verbandsgemeinde Cochem im Landkreis Cochem-Zell, welcher zum Land Rheinland-Pfalz gehört.
Faid gehört zur Vordereifel und liegt lediglich 8 Kilometer von Cochem und dem schönen Moseltal entfernt. Aber auch zum Ferienland der Therme und Maare haben Sie es mit ca. 15 Kilometern nicht weit. Der legendäre Nürburgring liegt eine halbe Autostunde und mit 35 Kilometern ganz in unserer Nähe.
Seit ca. 25 Jahren vergrößert sich unser Dorf Zug um Zug. Fast 100 Baugrundstücke wurden in der Zeit verkauft und junge Familien haben sich in unserem schönen Ort angesiedelt. Ein zweigruppiger Kindergarten und unser schönes barrierefreies Gemeindehaus sind Beispiele für unsere sehr gute Infrastruktur.
Faid nimmt am Projekt „Zukunfs-Check Dorf“ teil und wird auch in den kommenden Jahren in der Entwicklung nicht halt machen. Unsere Gewerbegebiete Faid-Süd und Faid-West sind mit renommierten Firmen und einem Baumarkt gut aufgestellt.

Geschichtliches

Die Geschichte von Faid
von Peter Gärtner

Über die Entstehung und das Alter von Faid kann man heute nichts Genaues sagen. Nach einer Sage soll der Name „Faid“ von „Fett“ herkommen. In früherer Zeit gehörte unser Dorf zur Herrschaft der Winneburger. Die einzelnen Dörfer dieser Herrschaft mussten an die Burg Verschiedenes liefern. Faid hatte die herrschaftliche Küche mit Fett zu versorgen, daher der Name. Wahrscheinlicher aber ist die Vermutung, dass Faid von dem lateinischen Wort „feudum“ abgeleitet wurde. Das bedeutet „Lehen“. Der Namensforscher Marjan ist der Meinung, dass Faid von dem lateinischen Wort „fagus“ herstammt. Dieses Wort heißt Buche oder Buchenwald. Ich schließe mich dieser Meinung an, weil sie mir aus verschiedenen Gründen am sinnvollsten erscheint. Dazu möchte ich einige allgemeine Erörterungen abgeben:

Gaius Julius Cäsar schildert in seinem bekannten Werk „de bello gallico“ (über den gallischen Krieg) unser Gebirgsland als ein großes bewaldetes Gebiet, als zum Ardennenwald gehörig, der sich in einer Ausdehnung von mehr als 500 Meilen mitten durch das Gebiet der Treverer bis zu den Ufern des Rheines erstreckte. Durch diese waldreichen Gebiete führten natürlich auch Straßen, die sogenannten „Römerstraßen“. Es handelt sich hierbei um große Heerstraßen für militärische Zwecke, die aber auch zugleich dem bürgerlichen Verkehr gute Dienste leisteten. Eine wichtige Verbindung von der Mosel nach der Eifel nahm Senheim gegenüber ihren Anfang, führte auf die Höhe hinauf am Heidekeller vorbei, einer gut erhaltenen römischen Grabkammer, hinter Ediger und Eller her nach Faid und Büchel zur Straße zum Trier-Neuwieder Becken.  Es ist nur unschwer zu vermuten, dass an diesen wichtigen Wegstrecken auch Siedlungen errichtet wurden. Daher gebietet es mir die Logik anzunehmen, dass der Name Faid römischen Ursprungs ist.

Zum ersten Male findet sich der Name des Dorfes im Jahre 943 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Stablo in Belgien. (Also bereits vor der Erbauung der Winneburg.) Eine weitere Urkunde aus dem Jahr 1255 sagt aus, dass eine Dame ihre zu „Vyde“ gelegenen Güter dem Kloster Himmerod schenkte. Marktsteine, auf denen das Wappen des Klosters Himmerod eingehauen war, standen noch vor 80 Jahren in manchen Feldern.

In einem Vertrag zwischen „Feudt“ und Bürgern von Klotten aus dem Jahre 1518 ist beurkundet, dass die Klottener ein Stück Land vor „Serberg“ an die ‚Feudter“ abtraten. Dafür lieferte die Gemeinde Faid jährlich drei Viertel Pfund Wachs an die Kirche in Klotten.

Faid bildete mit Cochem eine Gemeinde. In einem kurfürstlichen Erlass aus dem Jahre 1678 wurde erklärt, dass die Faider als Mitbürger zur Stadt Cochem gehörten. Als Mitbürger von Cochem waren sie von den Amtsfronden verschont, mussten aber in Cochem Frondienste leisten. Als im Jahre 1720 das Amt Cochem die Dörfer Faid und Sehl heranziehen wollte, bei der Beschaffung des Geldes zur Bildung einer Miliz mitzuhelfen und die Junggesellen von „Feudt“ und Sehl in die Liste der wachenfähigen Junggesellen eingesetzt wurden, beschwerten sich die beiden Dörfer beim Kurfürsten, worauf sie von dieser Last befreit wurden. Jedoch scheint es, dass der Streit mit dem Amt Cochem wegen dieser Angelegenheit sich wiederholte.

Wurde in Cochem ein neuer Bürgermeister gewählt, so hatten die Faider auf dem Rathaus in Cochem zu erscheinen. Starb in Faıd ein Geschworener, so mussten die Faider drei Leute vorschlagen, von denen der Stadtrat einen auswählte, der am Eidkreuz bei „Gött“ an der Faider Grenze vom Stadtbürgermeister im Beisein des Stadtrates vereidigt wurde.

Die Förster für den gemeinsamen Wald wurden von Faid vorgeschlagen, vom Stadtrat gewählt und vereidigt. Bei Holzfrevel mussten die Bewohner von Faid sich vom Cochemer Stadtrat die Strafe ansagen lassen (Protokoll vom 7.4.1739).

Nahm ein Bürger von Faid seinen Wohnsitz in Cochem, so hatte er nur das halbe Bürgereintrittsgeld zu zahlen, wie dies aus einer Quittung vom 7. November 1695 hervorgeht.

Die Faider Bürger mussten in Cochem viele Fronarbeiten leisten. Bei Kirchen- und Schulbauten waren sie gezwungen „mit der Hand und mit Fuhrwerken“ zu fronen. So mussten die Faider zusammen mit Cochemern, Sehlern und Dohrern die Kirche zu Cochem säubern. Auch die Kirchhofsmauer, das Leichenhaus und die Ausstattung der Kirche musste Faid unterhalten helfen. Als Cochem im Jahre 1739 ein neues Rathaus baute, leisteten Faid und Sehl zum Bau Fronarbeit.

Mit der Stadt Cochem hatte Faid seinen Wald sowie das Wildland gemeinschaftlich. Am 29. März 1546 bestimmte Kurfürst Ludwig von Hagen, dass jeder Bürger von Faid, welcher einen Neubau errichte, aus dem gemeinschaftlichen Walde zwei Wagen Holz nehmen dürfte. Jedoch musste er dies vorher beim Bürgermeister in Cochem anmelden. Der schickte dann einen geschworenen Waldführer mit, der die zu schlagenden Bäume anhauen musste. Ein Urteil des kurfürstlichen Gerichtes vom Jahre 1718 bestimmte, dass Faid das benötigte Brenn- und Bauholz aus dem gemeinschaftlichem Wald entnehmen dürfte. Durch die Entnahme des Brennholzes scheint der Wald sehr gelitten zu haben. Im Jahre 1744 sah sich der Stadtrat genötigt, den Faidern die Entnahme des Brennholzes in „Daustert und Hinterwald“ zu verwehren. Die Faider sollten nur an festgesetzten Waldtagen ihr Brennholz in „Serberg“ entnehmen. Diesem Gebot widersetzten sich die Bewohner von Faid und nahmen nach wie vor ihr Holz aus den beiden Wäldern. Es kam zu Streitigkeiten. Protokolle wurden gemacht und Pfändungen vorgenommen. In einer Eingabe an den Kurfürsten klagten die Faider, dass einige Bürger in das Gefängnis gekommen seien. An einem Tage seien bewaffnete Cochemer, geführt vom Stadtschreiber, in das Dorf gekommen und in das Haus eines gewissen Spengler eingedrungen, weil dessen Tochter beim Holznehmen im Hinterwald ertappt worden war. Sie hätten alles durcheinander geworfen und weil sie nichts Passendes als ein Kalb im Stalle vorfanden, dieses nach Cochem mitgenommen. Der Bescheid des Kurfürsten scheint aber für Faid nicht günstig ausgefallen zu sein, denn später fügten sie sich dem Gebot.

In den gemeinsamen Wäldern hatte Faid das Weiderecht. Schon 1523 hatte Erzbischof Richard von Greifenklau bestimmt:
„Sind Buchecker und Eicheln in dem gemeinschaftlichen Walde, so darf jeder Bürger von Faid zwei Schweine auftreiben, jeder Bürger von Cochem aber nur eins; jedoch dürfen die Faider keine fremden Schweine auftreiben, während die Cochemer das Recht haben, ihren Anteil zu verkaufen.“

Im Jahre 1793 wurden die Wälder geteilt, jedoch beklagten die Faider zugleich, dass sie bei der Teilung benachteiligt worden seien. Sie hätten an Morgenzahl wohl mehr als ihr Anteil bekommen, an Güte könne sich ihr Wald mit dem der Cochemer jedoch nicht messen. Die ins Land rückenden Franzosen und die darauf folgende Kriegszeit jedoch verhinderten die Verfolgung der Beschwerde. 1828 fand in Faid eine Versammlung zwischen Bevollmächtigten von Cochem und Faid statt, um eine Einigung herbeizuführen. Die Faider meldeten ihren Anspruch auf „Schleimet“ an, das infolge der Teilung Cochem gehörte.

Um den Streit gütlich beizulegen, erboten sich die Cochemer, acht Morgen, ein Viertel des Distriktes, abzugeben.
Die Faider lehnten dies entrüstet ab, worauf die Cochemer ihr Angebot zurückzogen.  Im Jahre 1832 wandte sich die Gemeinde Faid an die königliche Regierung zu Koblenz. Die Klage wurde jedoch abgewiesen, weil die Faider dadurch, dass sie ihren Wald nach der Teilung benutzt hätten, sich mit der Teilung doch einverstanden erklärt hätten.

Ein großes Gewicht legte Faid von jeher auf das Weiderecht. Dieses erstreckte sich nicht allein auf die jetzige Faider Gemarkung, sondern ging viel weiter. In allen Gebieten, welche Cochem und Faid gemeinschaftlich gehörten, war auch das Weiderecht gemeinschaftlich. Die Faider Weide ging der Dohrer Grenze entlang über „Leykirst“ und „Bleschur“ bis an den Ellerbach. Mit dem Pflugvieh durften sie auf Sehler Land weiden bis vor Ebernach und dabei auf dem „Käsel-Bohr“ bei Cochem ihr Vieh tränken (Vertrag vom 22. März 1719).
Da die Faider auf ihr Weiderecht nicht verzichten wollten, kam es oft zu Streitigkeiten. Im Jahre 1571 bestimmte Kurfürst Jakob von Elz, dass Faid im Winter das Recht habe, bis an die Cochemer Weinberge und bis auf die Wiesen im Endertbach zu weiden; im Sommer aber mussten sie auf dem Berge bleiben.

Als im Jahre 1575 der Jungherr Felix zu Winneburg eine Schäferei errichtete und der Schäfer von Winneburg öfter über die Grenzmarken weidete, nahmen die Faider ihm Hämmel, Böcke und Ziegen weg und verkauften sie, wie der Amtmann von Cochem ihnen geraten hatte. Dies taten sie so lange, bis das Überweiden aufhörte.

Nach der Teilung der Wälder übte Faid auf Cochemer Wildland ungestört das Weiderecht aus. Um 1840 aber wurde es verboten, da nach Cochemer Behauptung Faid kein Recht dazu hatte. Trotzdem trieb der Faider Schafhirt das Vieh weiter auf Cochemer Wildland.  Er wurde daraufhin protokolliert und vom Gericht bestraft.
Die Gemeinde Faid schickte nun einige Bürger nach Trier, um im kurfürstlichen Archiv nach den Aktenstücken zu suchen, welche ihnen das Recht zusprachen. In Trier wurden sie nach Koblenz verwiesen, da die preußische Regierung die Aktenstücke nach Koblenz habe bringen lassen. Aber auch dort war kein Aktenstück dieser Art zu finden und das Weiderecht ging verloren.
Cochem verpachtete später einen Teil dieses Wildlandes als Ackerland, einen anderen Teil ließ es als Wald anlegen. Erst im Jahre 1887 fand der damalige Vorsteher Peter Mund I. den betreffenden Akt in der Gemeindekiste.

Ein besonderes Recht besaß Faid noch bis 1900 im Klottener Wald und im Privatwald von Müller aus Cochem (Heinzheck).
Die Faider durften nämlich in diesen Wäldern das junge Gras rupfen, wofür jede Familie aus Faid zur Osterzeit zwei Eier abgeben musste.
Das eine bekam die Gemeinde Klotten, das andere Müller aus Cochem. Die betreffende Vertragsurkunde bewährte der Vorsteher von Faid auf.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts lag das Dorf Faid nicht genau an der jetzigen Stelle, sondern weiter nach Nordwesten, nach Allemt hin.
Der Allemtsbrunnen war Dorfbrunnen und die Bohrgasse war Dorfstraße. Zu beiden Seiten standen die Häuser bis an die Kirche. Noch heute findet man auf diesem Raum in der Erde Mauern und verbrannten Boden. Die Kirche stand am Ortsende des Dorfes. Der um die Kirche liegende Kirchhof scheint, nach einzelnen Sätzen in alten Schriftstücken zu schließen, mit einer so hohen Mauer umgeben gewesen zu sein, dass hinter dieser die Bewohner in Zeiten der Not Schutz fanden. Auf diesem Kirchhof wurden im Jahre 1689 nach der Eroberung der Stadt Cochem auch elf Bürger dieser Stadt, welche die Franzosen als Geiseln mit sich schleppten, während der Nacht untergebracht. Während der Belagerung der Stadt Cochem im Jahre 1689 durch die Franzosen hat auch Faid viel gelitten. Es hatte sich kaum etwas von dem großen Brand, der in einem der Jahre von 1680 bis 1684 das Dorf fast ganz einäscherte, erholt, als die Franzosen vor Cochem erschienen. Das Hauptheer stand bei Faid. Die Franzosen legten damals zum Schutze gegen etwa heranrückende Truppen des deutschen Kaisers unterhalb Faid einen tiefen Schanzgraben an, dessen Reste noch lange vorhanden waren und vom Volke „Schinngraben“ genannt wurde. Man konnte ihn bis vor „Perl“ hin verfolgen, so dass er von dem Tal in „Felschen“ bis zu dem in „Travelle“ ging und recht geeignet war, die nach Cochem zu liegende Hochfläche zu schützen. Groß muss das Elend gewesen sein, welches über die Bewohner unseres Dorfes hereinbrach. Das Dorf ging in Flammen auf und brannte vollständig nieder. Nur die Kirche blieb verschont. Wahrscheinlich hatten die Franzosen das Feuer gelegt. Im Hause des Kirchenmeisters Johannes Mund wurde das Kirchengeld aufbewahrt. Auch dieses verbrannte, wie ein Schriftstück vom 14. Mai 1709 besagt. Bei dem auf diesen verheerenden Brand folgenden Neubau der Häuser baute man sie weiter nach Osten um die Kirche.

Sehr schlimme Zustände scheinen im Anfang des 18. Jahrhunderts in unserer Gegend geherrscht zu haben.
Im Jahre 1714 hatte Faid noch 138 Reichstaler für französische „Furage“ zu zahlen. In einer Eingabe an den Erzbischof von Trier baten die Bewohner von Faid und Dohr, ihre Osterbeichte in Faid ablegen zu dürfen, was ihnen der Pastor von Cochem nicht gestatten wollte. Sie sagten in diesem Besuch, dass es nicht anginge, dass die starken Männer den Weg nach Cochem machten und das ganze Dorf „den Soldaten und Räubern als Beute überließen, auch sei der Weg nach Cochem gefährlich wegen des herumstreifenden Diebes- und Räubergesindels“.

Großes Unglück brach am 13. Juli 1714 über Faid herein.
Am selben Tag schlug der Blitz ein, so dass die Kirche und das ganze Dorf „ausgenommen Jakoben Sprenglers, Petern Mund, Johannsen Mund Erben und das Haus Jakoben Scheuren ihre Wohnungen, alle Häuser, Scheunen und Ställe samt vielem Vieh, Kühe, Kälber, Lämmer und alles Hausgerät verzehret und verbrannt, mithin das ganze Dorf und die Einwohner in äußerste Armut und Verderben gestürzt wurden“. Mit diesen Worten ist die Not in einem Bittegesuch an den Kurfürsten geschildert, in welchem um 3-jährige Zinsfreiheit und um die Aufhebung der 138 Reichstaler gefleht wurde.

Im Jahre 1718 wurde auf Anordnung des Kurfürsten sämtliches Land gemessen. Nach der Messung wurde ein „Grund- und Extraktbuch“ angefertigt. In diesem sind sämtliche Grundstücke nach Lage, Größe und Besitzer aufgeführt. Von den Auswärtigen hatten damals in Faid Besitz:
das Kloster Himmerod,
das Kloster Stuben,
das Kloster Sieburg,
das Stift zu Pfalzel und das Jungfräuliche Kloster zu Karden.
Das Jagdrecht besaßen die Herren von Metternich-Winneburg, ebenso das Fischrecht im Ellerbach, letzteres aber gemeinsam mit dem Kurfürsten von Trier. Nach der Besitzergreifung der Franzosen im Jahre 1794 wurde den Klöstern das Land weggenommen. Die Felder dieser Güter halten anschließend Marksteine mit den Buchstaben S. S. Es soll Scherer und Sittel heißen. Jedenfalls haben diese Cochemer Familien einen Teil der Güter von den Franzosen angesteigert. Der letzte Besitzer dieser Güter, Schausten aus Poltersdorf, ließ sie nach und nach versteigern, so dass sie bald Eigentum von Faider Bürgern wurden.

Besonders groß waren die Kriegslasten für das Dorf während des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763.
Es ist ein genaues Verzeichnis vorhanden, genannt „Spectifikation der Gemeind Faith wegen der Kriegskosten“.
Ungeheuer sind die aufgeführten Abgaben an Heu und Stroh, Korn und Hafer. Besonders groß ist die Zahl an Vorspann- und Reitpferden, Karren und Wagen, welche Faid stellen musste.
Außerdem gab es öfters Einquartierungen — im Jahre 1757 siebzehn. Bei jeder Einquartierung musste das Dorf zehn bis dreißig Gespanne beim Abmarsch stellen bis zur nächsten Station. Auch zu weiteren Fahrten wurden die Bürger gezwungen. So mussten sie Mehlsäcke nach Gießen, Hadarmar und Limburg bringen. Fast jeden Tag erschienen einzelne Soldaten und ließen sich bewirten. Mehrmals hielt eine Kompanie im Orte vier Monate Winterquartier, zu welchem die Bürger alles liefern mussten: Essen, Trinken, Holz, Geld, Roggen und Geschirr. Wahrscheinlich stammt dieses Schriftstück von dem damaligen Lehrer Johannes Freimuth.

Über die Kriegsjahre 1794 bis 1813 berichten alte Schriften folgendes: Da Faid an einer Straße lag, welche direkt von Mainz nach Köln über Senhals führte, hatte dies besonders viel unter diesem Krieg zu leiden. Furchtbar sollen die französischen Soldaten gehaust haben. Lebensmittel, Futter usw. nahmen sie sich im Dorfe. Zum Glück hatten die Bewohner vor der Ankunft der Franzosen einige Kühe in Felsenhöhlen geschafft, die sie zur Nachtzeit fütterten. Auch Lebensmittel hatten sie dort in Sicherheit gebracht.
Mädchen mussten sich lange Zeit vor den rohen Soldaten verborgen halten. Hatten die durchziehenden Soldaten Fahrzeuge nötig, so nahmen sie den Bauern das Zugvieh weg und wenn keines vorhanden war, nötigten sie diese, die Wagen zu ziehen oder zu schieben. In der Nähe des Dorfes, auf dem Galgenkopf, sollen die Franzosen ein stehendes Heer mehrere Jahre unterhalten haben. Man fand dort beim Pflügen und Graben Uniformknöpfe und andere Soldatengegenstände. Die Flur des Dorfes, welche nahe der Winneburg liegt, stand voller Obstbäume. Die größte Zahl dieser Bäume verbrannten die Franzosen in ihren Feldkesseln. Die Not im Dorf war sehr groß. In dem „Jahrbuch für Landleute“ aus dem Jahre 1808 glänzt Faid unter allen Dörfern des Rhein-Mosel-Departements durch seine große Anzahl von Ziegen. Das Dorf war eben zu arm gewesen, „um Kühe einzustellen“.

Der Ort (um 1900)
Das Dorf Faid liegt fünf Kilometer von Cochem entfernt auf dem Eifelgebirge an der Provinzialstraße, welche von Cochem nach Ulmen führt. Es hat 107 Wohnhäuser und zählt nach der Volkszählung von 1890 452 Einwohner. Die Häuser sind mit geringer Ausnahme aus Fachwerk ausgeführt. Der größte Teil dieser Häuser ist mit Stroh gedeckt. Die Strohdächer werden aber mit jedem Jahr weniger, da nur Ausbesserungen geringen Ausmaßes mit Stroh durchgeführt werden dürfen. Seit 1893 sind bei 15 alten Häusern die Strohdächer durch Schieferdächer ersetzt worden.

Eine eigentümliche Einrichtung bei den Wohnhäusern ist, dass der Hausflur gleichzeitig als Küche benutzt wird. Mit den Wohnungen sind die Bewohner sehr genügsam. Nur in wenigen Häusern sind die Räume des 1. Stockes, welcher hier Speicher genannt wird, gedielt und verputzt; sie stehen vielmehr noch ganz roh da. Mit dem Wohnhause bilden Scheune und Stall ein einziges Gebäude. Gewöhnlich führt aus dem Flur des Hauses eine Tür in den Stall. Neben jedem . Hause liegt ein Garten, in welchem aber nur wenig Gemüse gepflanzt wird. Vielmehr dient er dazu, die jungen Kohlpflänzchen, welche später in den Acker versetzt werden, zu ziehen.

In der Mitte des Dorfes erhebt sich auf einer erhöhten Stelle die Pfarrkirche. Direkt neben der Kirche, in der Nähe einer stattlichen Ulme, liegt das alte Schulhaus, in dessen Erdgeschoss zwei Gemeindebacköfen sind. Auf einer wackeligen Treppe steigt man zum alten Schulsaal sowie zur Lehrerwohnung empor.
Auch hier ist, wie in den Bauernhäusern, die Küche im Eingang gewesen. Der frühere Schulsaal ist sehr klein und ausnahmsweise niedrig; er ist nur zwei Meter hoch gewesen.
Die zwei Zimmer, welche die Lehrerwohnung bildeten, liegen hinter dem Schulsaal, so dass man stets durch diesen gehen musste, wenn man zur Küche wollte. Jetzt ist im Schulsaal eine Fruchtreinigungsmaschine aufgestellt. Unter der Treppe soll auch ein Stall gewesen sein.

Die durch das Dorf führende Straße wurde im Jahre 1898 gebaut. Vor dieser Zeit soll es ein sehr schlechter, schmutziger Weg gewesen sein, der im Winter und bei nassem Wetter kaum passierbar war. Von dieser Dorfstaße gehen verschiedene Wege ab. An der Nordseite, an der Schule vorbei, geht die Queter, welche sich in einem Bogen nach Westen dreht, sich hinter der Kirche mit dem sogenannten Napoleonssträßchen vereint und im Westen von der Kirche auf einem freien Platze, welcher Schülchen oder Schilchen heißt, endet. Von diesem Platze geht auch der Entenpudel aus. Wie die Queter, beschreibt dieser Weg einen Bogen und endigt in der Dorfstraße. Auf der Südseite gehen drei Gassen von der Dorfstraße ab, der Kirchweg, die Stiergasse und die Böllergasse. Die Kirche ist die Grenze zwischen dem Ober- und Unterdorf. Das äußerste Ende des Unterdorfes führt allgemein den Namen „Klein- Frankreich“. Die Bewohner dieser Gegend nennt man „Franzosen“. Die Benennung „Klein-Frankreich” kam erst um das Jahr 1871, wie aus alten Schriften zu entnehmen ist.

Faid liegt ziemlich auf der Wasserscheide zwischen Ellerbach und Endertbach. Es ist wasserarm. In trockenen Jahren, wie 1892 und 1893 ist die Not sehr groß, weil kaum reines Trinkwasser zu bekommen ist. Im Dorfe selbst finden sich eine ganze Reihe von Gemeindebrunnen, manche von beträchtlicher Tiefe. An allen, mit einer Ausnahme, wird der Eimer an einer Kette von einem großen Rad in die Höhe gezogen. Die Brunnen sind offen. An dem im Jahre 1888/89 gegrabenen Brunnen ist eine Pumpe, die aber gewöhnlich zerbrochen ist, so dass das Wasser in einer kleinen Öffnung hinter der Pumpe mit einem langen Seil herausgezogen wird. Außer diesen Brunnen hat das Dorf aber noch zwei kleine Wasserleitungen, die aber den größten Teil des Jahres trocken sind. Etwas westlich von der Schule ist der Brandweiher, der im Jahre 1893 bedeutend vergrößert wurde.

Eine Bleiche befindet sich nicht im Dorf. Bei der „großen Wäsche“, welche in fast allen Familien regelmäßig zweimal im Jahr gehalten wird, fahren die Bewohner zum Bleichen nach dem fast drei Vierteistunde vom Dorf entfernten Bleichplatz in „Bohner“, wo stets Wasser aus einer starken Quelle fließt und zum Waschen hölzerne Särge gelegt sind.

Die Bewohner
Faid wird von kräftigen, gesunden Menschen bewohnt, welche im Durchschnitt ein hohes Alter erreichen. Die meisten sterben an Lungenentzündung. Die Leute sind derb, aber offen und ehrlich. Sie zeigen einen recht kirchlichen Sinn, sind fleißig und genügsam. Der größte Teil von ihnen beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Acker ist auch jetzt im allgemeinen noch schlecht bestellt. Das Spannvieh ist im ganzen gut. Das Viehhüten übt aber noch immer seine nachteiligen Folgen auf den Ackerbau aus. Um den Stalldünger, welcher durch das Viehhüten verloren geht, in etwa zu ersetzen, wird viel Kunstdünger angewandt, besonders Kalk. Auch sonstige Kunstdünger werden in großen Mengen bezogen. Ein großer Schaden entsteht auch dadurch, dass jedes Jahr sehr viel Stalldünger den Weinbergsbesitzern an der Mosel verkauft wird. Die Äcker liegen bunt durcheinander. In früherer Zeit wollten die Eltern jedem Kinde von jedem Acker und jeder Wiese einen Teil hinterlassen, damit nur keines im Nachteile sei. So entstanden die kleinen Felder. Es gibt Felder, die so schmal sind, dass sie kaum mit der Egge ordentlich bearbeitet werden können.
Nach einer Viehzählung im Jahre 1892 waren in Faid 25 Pferde 283 Stück Rindvieh, 183 Schafe, 218 Schweine, 27 Ziegen und 14 Bienenstöcke.

Die Faider Schule früher

Schule früher

Wann der erste Unterricht in Faid gehalten wurde, lässt sich mit Bestimmtheit nicht sagen. Im Jahre 1879 stellte bereits der damalige Lehrer Latz Vermutungen auf: „Eine Schule scheint schon sehr früh in Faid bestanden zu haben, wenigstens wissen die ältesten Leute sich nicht zu erinnern, etwas von der Errichtung der ersten Schule gehört zu haben. In dem Besitz eines Einwohners von hier findet sich ein Bild aus dem Jahre 1740, gemalt von dem Lehrer (Ludi-Magister) Liel. Ein geschriebenes Versperall aus etwas späterer Zeit rührt von dem Küster und Lehrer (Ludi-Magister) Freimuth her. Später waren als Lehrer hier tätig Peter und Theodor Kratz, Vater und Sohn.“

Eine amüsante, menschliche Schwäche eines anderen Lehrers entnehme ich einem alten Schriftstück.
„Die originellste Figur unter den hiesigen Ludi-Magister war der Johannes Oster, genannt „Spiehannes“. Klug wie er war, hatte er sich ein nicht unbedeutendes Vermögen zu erwerben gewusst. Er war nicht bloß Lehrer und Küster, sondern als echter Ludi-Magister auch Musikant, der hier am Orte und auswärts bei Kirchweihen und anderen Festlichkeiten zum Tanz aufspielte. Er war ein alter Junggeselle und hatte seine Schrullen. Er besaß wenigstens 50 verschiedene Anzüge, die in Farbe und Schnitt verschieden waren. Jeden Tag kam er in einem anderen Anzug und es war sehr ergötzlich, wenn er z.B. am Ostertage mit langem  Kanisal, kurzer Hose, scharlachroter Weste mit dichter Reihe kugelförmiger Knöpfe und Schnallenschuhe durch die Kirche gewandelt kam.“

Nach dem Herrn Oster, der seinen Posten später niederlegte, kam ein Lehrer namens Heinzen aus Gevenich. Er war ein ehemaliger französischer Korporal. Mit der Gemeinde lag er fortwährend im Streit. Deshalb sah er sich veranlasst, mit dem Lehrer Fritzen zu Briedern zu tauschen. Zwischen dem Lehrer Fritzen und dem Pastor Groß brach ein äußerst unglücklicher Streit aus, der die ganze Gemeinde in zwei Lager spaltete. Zuletzt musste der Lehrer, er war der schwächere Teil,  weichen, doch erkannte ihm die Gemeinde eine kleine Pension von 30 Talern zu. Auch Pastor Groß wurde für ein Jahr von seinem Amt suspendiert.

Nach der gewaltsamen Pensionierung des Lehrers Fritzen wurde am 01.Februar 1861 Lehrer Nell mit dieser Schulstelle betraut, der am 06. November 1879 nach Sobernheim versetzt wurde.

Für die nächsten vier Jahre war Lehrer Latz in Faid tätig, der am 12. Dezember 1883 nach Bayern versetzt wurde.

Ein Lehrer der „neuen Generation” war der Nachfolger Johann Peter Reuter. Er muss ein sehr kluger Kopf gewesen sein, denn seine Aufzeichnungen in der Chronik zeugen von einem fundierten Wissen und einem durchblickenden Zeitverständnis. Lehrer Reuter wurde am 01. November 1894 nach Sauerbrunnen im Kreise St. Goar versetzt.

Am 01. November 1884 bis zum 30. März 1900 wurde Lehrer Bengel mit dieser Stelle betraut. Von ihm wurde in den sechs Jahren wenig in die Chronik eingetragen.

Das Jahr 1900 kann als ein Jahr des häufigen Lehrerwechsels bezeichnet werden. Nach der Versetzung von Lehrer Bengel trat Lehrer Weiler hier seinen Dienst an. Nach einmonatigem Wirken an diesem Orte wechselte dieser seine Stelle mit der des Lehrers Treins in Wollmerath. Dieser wirkte hier bis zum Eintritt zum Militär am 01. Oktober 1900. Vom 01. Oktober bis zum 01. April 1901 wurde die Schule von Lehrer Häfner verwaltet. Bei dessen Eintritt zum Militär wurde dem Lehrer Simon diese Lehrerstelle übertragen.

Die erste Schule, über die ich bereits im vorherigen Teil ausführlich berichtet habe, befand sich in der Nähe der Kirche. Unten befand sich das Gemeindebackes, darüber die Schule. Es wird wohl die erste Schule gewesen sein, die bereits über eine Fußbodenheizung verfügte.

Das neue Schulhaus wurde im Jahre 1843 erbaut und im Jahre 1844 von Lehrer Fritzen bezogen. An der Baustelle standen einige kleine Strohhäuser, welche die Gemeinde ankaufte und niederriss. Es bestand ursprünglich der Plan, in der Nähe der Kirche einen Bauplatz anzukaufen. Den einzigen zum Bau geeigneten Platz, der Garten von Herrn Spengler, konnte die Gemeinde nicht bekommen, da Herr Spengler zu viel dafür verlangte. Er wäre auch zu klein gewesen. Deshalb wurde die Schule an der Queter gebaut.

Lehrer Reuter beschreibt das Schulhaus so: „Das hiesige Schulhaus ist zweistöckig und ganz aus Bruchsteinen ausgeführt. Der Schulsaal befindet sich im zweiten Stock. Im ersten Stock befindet sich die Lehrerwohnung. Sie besteht dort aus drei Zimmern, einer Küche und einer Vorratskammer. Unter den Wohnzimmern im Erdgeschoss befindet sich der Stall, in welchen man fünf Stück Rindvieh stellen kann. Jedoch fehlt der zur Viehhaltung erforderliche Futterraum. Als solcher wurde von meinen Vorgängern und wird auch von mır' der große Bodenraum benutzt. Neben dem Stall ist ein schöner Keller- Von den Räumen der Lehrerwohnung sind drei heizbar.“

Die Besoldung für den hiesigen Lehrer betrug unter dem Lehrer Fritzen 130 Taler jährlich. Jedoch waren hierbei mancherlei Lieferungen mit eingerechnet, so dass gewöhnlich die festgesetzte Summe nicht erreicht wurde. Jede Familie von Dohr hatte an den hiesigen Lehrer als Küster eıne gute Kornabgabe zu liefern. Da aber in Folge dieser Lieferung zwischen dem Lehrer und den Bürgern von Dohr mancherlei Streitigkeiten entstanden, bestimmte schließlich der Landrat, dass anstelle dieser Lieferungen von der Gemeinde Dohr zwei Taler und zwölf Groschen an Geld gezahlt werden sollte. Zu gleicher Zeit wurde auch für die Lieferung von Faid eine Geldsumme festgesetzt.

Von jeher gehörte zu der Lehrerbesoldung ein Garten, die Preiste Lahn genannt, da dort in früheren Zeiten oft Wettreiten stattgefunden haben sollen. Mit dem Garten war es aber nicht zum Besten, da durch das Dort ein äußerst schlechter Weg führte und deshalb während des Winters der Weg über den Garten des Lehrers eingeschlagen wurde. Aus diesem Grunde ist es auch erklärlich, dass Lehrer Fritzen damit einverstanden war, als zwei größere Stücke des Gartens gegen Felder eingetauscht wurden. Als aber im Jahre 1848 durch das Dorf ein neuer Weg gebaut wurde, konnte der Garten auch wirklich als solcher benutzt werden. Lehrer Reuter kaufte einige veredelte Obstbäume und einige Obststräucher, sodass der Garten danach ein ganz anderes Aussehen hatte.

Mit der Lehrerstelle war die Küsterei von je her organisch verbunden. Früher war der Lehrer auch Küster von Dohr.

Nach einer Liste vom 2. September 1828 betrug die Zahl der Schulkinder 40. Bis zum Jahre 1883 war die Zahl der Kinder auf 76 gestiegen. 1885/86 besuchten 96 Kinder die Schule Deshalb wurde ab Juni 1885 eine Halbtagsschule eingerichtet.

Äußerst arg wütete im Jahre 1887 die Diphtherie unter den Kindern. Vom 17. Mai bis 14. Juni starben in Folge der Krankheit 17 Kinder.

Im Jahre 1876 wurde hier eine sogenannte Abendschule eingerichtet. Schulentlassene konnten an zwei Abenden in der Woche ihre Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen verbessern.

Die Schulaufsicht über die Schule führte stets der Pfarrer. Am 01. Oktober 1884 wurden die Kirchendienste vom Schulamt getrennt.

Am 17.01.1972 wurde die Faider Schule aufgelöst. Während die Klassen 5 bis 8 bereits 1968 die Hauptschule in Cochem besuchten, wurden die Klassen 1 bis 4 in die Grundschule Dohr aufgenommen.

Liste der Lehrer

Ludi-Magister Liel ca. 1740
Ludi-Magister Freimuth ca. 1750 - 1770
Peter u. Theodor Kratz k.a.
Johannes Oster k.a.
Heinzen k.a.
Fritzen 1840 - 1860
Nell 1861 - 1879
Latz 1879 - 1883
Reuter 1883 - 1894
Bengel 1884 - 1900
Weiler 1900 - 1900
Treins 1900 - 1900
Häfner 1900 - 1901
Simon 1901 - 1906
Peter Lamby 1906 - 1913
Frl. Schuller 1912 - 1915
Heinrich Löbbermann 1913 - 1914
Frl. Wilhelmine Krick 1915 - 1934
Peter Rüdel 1916 - 1916
Herr Bersch 1916 - 1916
Herr Birck 1917 - 1917
Herr Hay 1917 - 1918
Herr Löbbermann 1919 - 1924
Herr Theobald 1924 - 1932
Herr Berdi 1932
Herr Lukas k.a.
Herr Reinhard k.a.
Herr Beck k.a.
Herr Gail k.a.
Herr Vogt k.a.
Herr Weber 1939 - 1945
Frl. Weyer 1939 - 1955
Herr Dennhoven 1947 - 1948
Herr Karger 1949 - 1967
Frau Lerch 1956 - 1983
Frau Diesch 1970 - 1972


Aberglaube
Vor vielen hundert Jahren wurde das Dorf Faid von der Pest heimgesucht, so dass die meisten Bewohner starben. In dieser Not erbaute man in Faid ein Heiligenhaus mit dem Bilde der vierzehn hl. Nothelfer. Siehe, die Pest verschwand und wurde neben diesem Heiligenhäuschen in der Erde unter einem schweren Stein begraben. Im Jahre 1884 stand das Heiligenhäuschen noch, wurde aber als Spritzenhaus benutzt. In diesem Jahr wurde das Heiligenhäuschen niedergerissen und ein neues Spritzenhaus wurde an seine Stelle gebaut. Als bei dieser Gelegenheit der Stein mit Pulver gesprengt wurde, da glaubten ältere Leute fest, jetzt komme die gefesselte Pest frei und sie bangten für das Dorf.

Besonders die älteren Bürger des Dorfes waren sehr abergläubig. Felsenfest stand der Glaube an Hexen. Als bestes Mittel gegen diese sahen sie das "Teufelsgeißelchen" an. Dieses war entweder eine Kugel oder ein viereckiges Kistchen, das mit Tuchstücken angefüllt und mancherlei gesegneten Gegenständen angefüllt war. Es wurde den Pferden um den Hals gehängt, wenn sie Füllen gebären sollten. Auch den kleinen Kindern legte man es in die Wiege zum Schutze gegen Hexen.

Schlug beim Gottesdienst während der heiligen Wandlung die Turmuhr, so trat im Dorfe bald ein Sterbefall ein. Erlosch während der Messe eine Kerze auf dem Altar, so starb ebenfalls bald im Dorfe ein Mensch. Stand die Kerze auf der Männerseite, so war es ein Mann, stand sie aber auf der Frauenseite, so war es eine Frau.

Salat säte man nicht bei zunehmendem Mond, weil er somit schoss. Weizen säte man bei Sonnenuntergang, damit die Spatzen ihn nicht holten, wenn er im folgenden Jahre reif war.

Wappenbeschreibung

Zweimal gespaltener Schild
Links: Rotes Feld und gelber Bischofsstab
Mitte: Silbernes Feld mit scharzem Wolf, der rot bewehrt und mit roter Zunge
Rechts: Rotes Feld und goldene Palme

Begründung:
Der gelbe Bischofsstab veranschaulicht die segenreiche, aufbauende und friedliche Herrschaft der Kurfürsten und Erzbischöffen von Trier in der Zeit von 1230 - 1794. Der schwarze Wolf ist aus dem Wappen von Stabio (Belgien) entliehen. Dieses Kloster wird als erstes von sonstigen Klöstern bereits im Jahre 943 in einer Schenkung an Faid bedacht. Die Palme ist das Attribut des Kirchenpatrons, des hl. Stephanus. Bereits in romanischer Zeit stand in Faid eine Kirche, deren Stephanus-Patrozinius auf ein hohes Alter hinwies. Er wird auch in den Jahren 1470 und 1656 als Kirchenpatron genannt.