Motorrad trifft Lebenskultur, so könnte der Slogan des MC Despiser, einem von zwei Motorradclubs in Faid, auch lauten. Für viele ist das Motorrad lediglich ein schnelles und flexibles Fortbewegungsmittel, mit dem sie am Wochenende ein paar schnelle Runden drehen. Für den Faider MC ist es viel mehr. Lebenskultur, Leidenschaft und Familie, das sind Begriffe die im Gespräch mit Rüdiger „Roger" Krämer, einem von vier Gründungsmitgliedern, immer wieder fallen. Alles begann 1987, Roger erinnert sich: „Wir sind zusammen Motorrad gefahren, anschließend ging es nach Braubach. Hier hatte der Vater eines Kumpels eine Kneipe. Eines Tages hatten wir die Idee zu diesem Motorradclub und gründeten ihn in Braubach." Neben Roger waren es Franz-Josef „Fränz" Winzer und Thomas „Tom" Kölzer, die als Faider den Club mitgründeten. Tom prägt den Club mit seinem Einsatz und seinen Ideen bis heute. „Unser langjähriger Freund Fränz ist leider vor einigen Jahren viel zu früh verstorben. Er fehlt uns allen sehr", so Roger. Vieles drehte sich seinerzeit um die Marxburg. So ist das Wappen des Clubs, in abgewandelter Form, dem Wappen eines ehemaligen Freiherren der Burg nachempfunden. Auch der Name „Despiser" aus dem Englischen abgeleitet „to despise", verachten oder verschmähen, passte sicherlich zum Mittelalterlichen tun vieler Freiherren. „1987 haben wir den Club nach Faid geholt. Am Anfang diente ein alter Schweinestall als Clubhaus, dann eine Bude bei Werner Schmitz, die leider abbrannte und zum Übergang waren wir danach in Kennfus. 2011 bauten wir unser Clubhaus auf meinem Grundstück, in dem wir noch immer sind", erklärt Roger. 22 Mitglieder umfasst die Truppe heute. Motorradveranstaltungen, Ausflüge, Clubtreffen, Partys und vieles mehr steht auf dem Jahresprogramm der Jungs. Jede Woche liegt was an. Alles unter dem Motto, einer für alle und alle für einen. Gemeinschaft, etwas das Roger ganz wichtig ist: „Wir haben bewusst keinen Präsidenten. Jeder darf und soll sich einbringen. Alle stehen für einander ein, niemand wird allein gelassen. Wie in einer Familie eben." Dieses ganz besondere Gemeinschaftsgefühl, man kann es in der Tat spüren, während man sich mit ihm unterhält. Wo wir gerade von Familie sprechen, zu den Touren fahren heutzutage selbstverständlich auch die Frauen mit, ohne deren Rückhalt dieses familiäre Clubleben gar nicht erst möglich wäre. Eine Frau hat Roger auch, Gertrud. Sie ist ebenfalls mit Leib und Seele dabei. „Für mich war von Anfang an klar, da stehe ich hinter meinem Mann", sagt Gertrud lächelnd. So erstellen die beiden gemeinsam jedes Jahr eine eigene Zeitung mit Artikeln über die Geschehnisse des Jahres und bringen diese an Weihnachten, mit einem kleinen Geschenk verpackt, zu jedem Mitglied persönlich nach Hause. Weihnachten ist im Übrigen etwas Besonderes bei Roger, Gertrud und dem MC. Denn hier ist das Clubhaus geöffnet und es gibt Speis und Trank für alle Alleingebliebenen. „Niemand sollte an so einem Abend allein zu Hause sitzen, das war die Idee dahinter", so Gertrud. Großartige Aktion. In der restlichen Eifel ist der Club jedoch für eine ganz andere Sache bekannt. Nämlich für die Gründung der „Eifel-Connection". Einem Zusammenschluss aus 22 Eifel-Clubs, die einmal im Jahr eine große Tour zusammenfahren. 250 Männer, die sich bereits Anfang des Jahres auf diesen ganz besonderen Ausflug freuen. Tolle Idee. Aber auch wer kein Motorrad hat, ist bei den Despisern herzlich willkommen. „Landsknechte", so heißen die Supporter, die zwar kein Motorradfahren, aber den Club in allen Belangen unterstützen und mit derselben Hingabe dabei sind wie alle anderen.
Motorrad, Familie, Lebenskultur und soziales Engagement, wer glaubt diese Begriffe passen nicht zusammen, dem kann ich nur empfehlen sich einmal bei den Despisern umzusehen und sich mit Roger oder einem der anderen Mitglieder zu unterhalten.

Toller Club, tolle Lebensphilosophie, tolle Geschichten. Wir wünschen euch weiterhin viel Spaß bei allen Aktivitäten rund um euren coolen MC.