Die Tankstelle am Ende des Dorfs, so lautet der Titel eines Romans von Lars Mytting. Ob unsere Tankstelle am Anfang oder Ende des Dorfes steht, das kommt darauf an, aus welcher Richtung ihr kommt. Fakt ist, sie steht dort und das bereits seit 52 Jahren. Aber blicken wir zunächst wieder etwas zurück, und zwar in das Jahr 1968. In diesem Jahr kauften die Eheleute Helmut und Elvira Dapper, parallel zu ihrem bereits existierenden Betrieb in Cochem, das Gelände in Faid und errichteten dort einen neuen VW- und Auto Union Betrieb unter dem Namen Auto-Maier. Es entstand ein Autohaus, eine Tankstelle, anfangs noch Aral, und eine der modernsten Autolackierereien im Kreis Cochem. In den nachfolgenden Jahren ist einiges passiert. 1979 wurde ED zum neuen Vertragspartner der Tankstelle, damals noch mit 1 Liter Diesel für 78 Pfennig. Das waren noch Zeiten. Im Jahr 1984 wurde die Ausstellungshalle erweitert, bevor das Autohaus dann 1988 an das noch heute existierende Autohaus Scherer verpachtet wurde. Aber auch in der Lackiererei und der Tankstelle haben immer wieder Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten stattgefunden. So ist 1996 eine zweite Lackierkabine hinzugekommen, 1999 die Tankstelle nach neuesten Umweltvorschriften umgebaut und der Shop erweitert worden. 2007 und 2017 wurden jeweils neue Waschanlagen errichtet. Nach der kaufmännischen Ausbildung im elterlichen Betrieb und einem berufsbegleitenden Studium, einer 20-jährigen Tätigkeit im Autohaus Scherer, übernahm dann 2009 Martina, die Tochter des Gründerehepaares, das Unternehmen. „Ich habe von meinen Eltern ein tolles Fundament und einen gut laufenden Betrieb übernommen. Darauf bin ich sehr stolz. Ich versuche es seither in ihrem Sinne weiterzuführen", so Martina. Und das mit großem Erfolg, da gibt es keinen Zweifel. Vier Festangestellte und drei Aushilfen, viele bereits seit Jahrzehnten, gehören heute zum Team. „Die Mitarbeiter sind mit ein Grund, warum mir die Arbeit hier so viel Spaß macht. Wir haben alle ein sehr gutes Verhältnis zueinander und ich kann mich 100 % auf jeden verlassen. Das ist einfach nur toll", so Martina lächelnd. Schnell mal tanken, was zu trinken kaufen, Tabak oder was zum Lesen, das kennen wir doch alle. Viele Menschen betreten Tag täglich den Shop mit diesen Gedanken. „Wir haben durchweg positive Erfahrungen mit unseren Kunden. Alle sind sehr nett. Ob Einheimischer, Durchreisender oder Tourist, etwas Zeit für einen kleinen Plausch gehört da auch dazu", erklärt sie. Aber auch in der Lackiererei wird fleißig gewerkelt. Neben klassischen Auto- oder Motorradteilen kann es hier auch schon mal außergewöhnlich zugehen. So sind vor meinem Besuch Heizkörper nach der Lackierung abgeholt worden, aber auch ein Bücherregal oder ein Gartentor findet seinen Weg zur Lackierung. „Wir lackieren eigentlich alles, was lackierbar ist, auch wenn der Kunden einen besonderen Wunsch hat", so Martina. Ja, in der heutigen Zeit muss man halt flexibel sein. In einem Betrieb, in dem so viele Menschen ein- und ausgehen, da gäbe es sicherlich noch einiges zu erzählen, das gehört jedoch in eine andere Geschichte. Für heute gibt es nur noch eines zu sagen, wir sind froh, noch solche traditionellen Betriebe in unserer Ortsgemeinde zu haben.

Liebe Martina, dir und deinem Team vielen Dank für eure Arbeit.
Für eure berufliche und private Zukunft wünschen wir euch allen, alles Gute.