Erna! In Faid und Umgebung wird kaum ein anderer Name so sehr mit einem ganz besonderen Ort in Verbindung gebracht wie dieser. Während ihr die Zeilen lest, ist natürlich jedem sofort bekannt, wovon ich spreche, richtig, von unserem Gasthaus Fritzen. Seit 1998 ist Elisabeth, die Tochter des Gründerehepaares Fritzen, die starke Frau hinter der Gaststätte und der Theke. Die Geschichte der Wirtschaft beginnt jedoch einige Jahre früher, um genau zu sein, im Gründungsjahr 1961. Elisabeth blickt zurück: „Zuerst hatten wir nur das vordere Wohnhaus. Die Idee zu der Wirtschaft hatte mein Vater. Meine Mutter war davon anfänglich gar nicht begeistert, hat sich damit aber arrangiert. Wer hätte damals gedacht, dass sie mal das Herzstück dieser Kneipe werden würde." Das Herz der Kneipe, schöner kann man es nicht ausdrücken. Die damalige Wirtin Erna, die noch bis zu ihrem 80igten Lebensjahr in der Kneipe mithalf, ist natürlich bis heute vielen Gästen ein Begriff. „Ich finde es schön, das die Leute heute noch Erna sagen. So bleibt das Andenken meiner Mutter immer in Erinnerung", so Elisabeth lächelnd. Übernommen hat sie die Wirtschaft dann letztendlich 1998. „Es ist ein Famielienunternehmen, mitgearbeitet habe ich bereits seit meiner Jugend".Übernahme oder nicht, diese Frage stellte sich für Elisabeth eigentlich gar nicht. „Es musste doch jemand machen, hier vorbeifahren und es dann verpachtet zu sehen hätte ich nicht übers Herz gebracht. Wichtig war, dass mein Mann Bernd dahintersteht und das war von Anfang an so." Neben dem Gastraum gab es auch von Beginn an Gästezimmer, damals noch mit, wie man zu jener Zeit so schön sagte, „fließend kaltem und warmen Wasser". Bei etlichen Stammgästen aus nah und fern ist das Gasthaus seitdem ein jährliches Ziel auf deren Urlaubsliste und das nicht nur wegen der schönen Eifelregion, sondern natürlich auch aufgrund der besten Hähnchen weit und breit. Die Geschichte, wie es zu den Hähnchen kam, ist sicherlich nicht jedem bekannt. „Eines Tages kam ein Vertreter ins Haus, dieser stellte eine neuartige Fritteuse zur Zubereitung von Hähnchen vor. Meine Mutter war anfänglich skeptisch, hat es jedoch ausprobiert und so ist es bis heute dabeigeblieben." Gut so, kann ich da nur sagen. Ach, wenn diese Wände sprechen könnten, ich glaube in keinem anderen Gebäude in Faid kämen so viele lustige, traurige und skurrile Geschichten zusammen wie hier. Viele von uns haben in ihrem Leben mindestens einmal zu einer solchen Geschichte beigetragen. In der heutigen Zeit des Strukturwandels, in der das Aussterben von Dorfkneipen zum Alltag geworden ist können wir uns glücklich schätzen, unser Gasthaus Fritzen noch zu haben und hoffen natürlich, dass es noch lange für uns geöffnet bleibt.

Liebe Elisabeth, dir und deiner Familie vielen Dank für die Arbeit die ihr euch seit Jahren macht, um unsere Wochenenden und Feierabende zu verschönern.

Bleib gesund und vor allem auch, so wie du bist.