Von Mario Manderscheid auf Montag, 15. Juni 2020
Kategorie: Bürger-Blog

Nachgedacht

Vereine – Zwischen Tradition und gesellschaftlichem Wandel

Ein Dorf, verschiedene Vereine, die gleichen Probleme. Mitgliedermangel und Nachwuchssorgen. Viele junge Menschen zieht es wieder aufs Land, gründen eine Familie und werden in ihren Ortsgemeinden sesshaft. Dies ist einer der äußerst positiven Aspekte des gesellschaftlichen Wandels. Beruf und Familie knabbern jedoch unaufhörlich an der so wichtigen Ressource Freizeit. Sich unverbindlich mit Freunden treffen und die im Dorf angebotenen Veranstaltungen besuchen, schön und bequem zugleich. Mit organisieren oder gar selbst hinter der Theke stehen, für viele undenkbar. Stellen wir uns doch einmal vor, alle Dorfvereine sterben aus. Kirmes, Dorffeste, Karneval, Seniorentage, Sportveranstaltungen … all diese Ereignisse fänden nicht mehr statt. Freizeitangebote für Jung und Alt, es gäbe sie nicht mehr. Wohin dann mit unserer ach so knappen Freizeit? Das gesellige Zusammensein, welches einer Dorfgemeinschaft seinen ganz besonderen Charme verleiht und sich somit vom anonymen Großstadtleben abhebt, es verblasst. In meinen Gesprächen für die Kampagne "Wir sind Faid" wurde eines immer deutlich, die vielen tollen Vereine in unseren Gemeinden, sie bedeuten nicht nur Arbeit. Neben Tradition und Brauchtum stehen hier vor allem Gemeinschaft und Spaß im Vordergrund. Zudem ist die Palette der Vereinsangebote groß, hier ist für jeden etwas dabei. Wie viel Zeit man investiert, ist letztendlich jedem selbst überlassen. Für den Verein und die Dorfgemeinschaft hingegen ist jede Minute kostbar und unverzichtbar. Denken wir einmal darüber nach.
(von Mario Manderscheid)

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